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Unterzieher unterm Trockenanzug ?

Schnittmuster für VliesunterzieherZu dem Thema bei niedrigen Wassertemperaturen nicht ohne Trockenazug zu paddeln, habe ich ja an dieser Stelle schon mal etwas geschrieben (Trockenanzug oder Neopren) Aber es kommt doch noch ein wichtiger Aspekt hinzu: die (hoffentlich) passende Unterbekleidung. Bisher nutzten wir ja nur Thermounterwäsche und dann „normale“ (Jogging)Kleidung. Im Handel gibt es diverse Versionen von speziellen Unterziehern. Mit einigen anderen bieten auch Palm (Tsangpo) und Hiko (Teddy bzw. Yetti) einteilige Anzüge an. Ich habe auch wattierte, gesteppte Unterzieher gesehen, z. B. von Reactor Ltd., die wohl dicker als die Vliesvarianten sind. Auf der boot bekam ich dann auch mal welche für unter Trockentauchanzüge in die Hand, die waren dann richtig dick und eine paddeltypischen Bewegungsfreiheit kann ich mir darin allerdings nicht vorstellen. Dabei sollte man auch unbedingt an Damen- oderStoff und Schnittmuster für Unterzieher Herrenvariante denken. Was nützt ihr der schönste Trockenanzug, mit Reißverschluß am Po, wenn der Unterzieher aus einem Stück ist ?

Aber die Schneiderin im Haus erspart den Kauf eines fertigen Anzuges.

So suchte Janine nach entsprechenden Schnittmustern, recherchierte welchen Stoff wir verwenden können und machte sich Gedanken über „Kleinigkeiten“: Welche Ärmel-, Bein- und Halsbschlüsse ? Wie den E-tumleH im roten Unterzieher2-Wege-Reißverschluß bei meinem Unterzieher gestalten ? Ganz besonders wichtig und verzwickt war die Lösung für den hinteren Eingriff bei ihrem Anzug. Weit genug, um in wirklich im Falle eines Falles bequem nutzbar sein zu können, aber nicht so weit, dass er störende Falten wirft.
Alle Probleme sind gelöst und die Anzüge nähern sich der Fertigstellung – dann geht es ab (ins) aufs Wasser. Ich habe meinen schon einmal probegetragen ……. fühlt sich sehr gut an und ist mit Thermounterwäsche sicher eine sehr warme Angelegenheit.

Ein Bericht von der ersten Benutzung wird sicher folgen.

boot 2023 in Düsseldorf

Januar 2023, in Düsseldorf steht die boot vor der Tür.

Logo der boot in Düsseldorf

Fernsehberichte dazu hat man ja schon oft gesehen: Luxusmenschen, die sich Luxusboote anschauen (und manchmal auch welche kaufen). Faszinierende und sündhaft teure Technik … muß man sich so etwas nicht als Bootsbesitzer – immerhin haben wir ja zur Zeit 3 Boote *lach* – nicht auch mal angeschaut haben ? Was man so über die boot liest ist ja schon beeindruckend:

Zur ersten boot im November 1969 kamen ca. 34000 Besucher und bestaunten dieÜberblick übe die Boote in Halle 6 der Messe Objekte von 116 Ausstellern aus 8 Ländern. Die Besuchermenge steigerte sich dann von Jahr zu Jahr und auch die Anzahl der Aussteller stieg stetig. Im Jahr 2018 waren es 1923 Aussteller, die ihre Produkte und Dienstleistungen vorstellten. Im Jahr 2007 betreuten ca. 2000 Angestellte der Messe Düsseldorf die Aussteller (1650). Die boot wurde zur weltweit größten und international bedeutendsten Bootsmesse. Covid sorgte 2021 dafür, dass die Messe ganz abgesagt wurde.
Ausgestellte Yachten auf der boot von oben gesehenIn diesem Jahr waren bis zum 25. Januar bereits mehr als 115000 Besucher in den 16 zur Verfügung stehenden Messehallen.

Wenn man das nur aus dem Fernsehen kennt und das war ja bei uns der Fall, so ist man erst einmal geplättet, wenn man die Hallen mit den „großen Booten“ erreicht. Aber zuerst schauten wir uns bei unserem Themenschwerpunkt um: Halle 14 mit allem, was man so  zum Paddeln braucht. Da war es ja noch eine ganz normale Messe mit Händlern und diversen Mitmachmöglichkeiten, also nichts so Besonderes. Aber es ist schön, das eine oder andere mal vergleichen zu können und auch ein paar Boote live zu erleben. Habe ich die Origami-Boote, die seit einiger Zeit auf den Markt drängen, doch nie ernst genommen. Eher sogar belächelt. Aber jetzt konnte ich sie ansehen – und noch viel wichtiger – auch anfassen. Das Material überzeugt tatsächlich, dazu die Aussagen zur Haltbarkeit … sehr interessant. An dieser Stelle meinen Dank an Chris von chris-kayaks.de, der uns bereitwillig unsere Fragen beantwortete. Am Stand vom DKV wurden wir auch tatsächlich unsere Idee für einen, in der Größe angepassten, Aufkleber für Packrafts los. An Packrafts sahen wir allerdings lediglich zwei Stück und das auch nur bei Händlern für Zubehör. Da sollte sich vielleicht noch etwas ändern und der eine oder andere Hersteller / Händler von Packrafts auch überlegen, auf der Messe Präsenz zu zeigen. Wir hatten ja überlegt, ob man nicht mal etwas ausprobiert, aber auf dem Kanal war dann doch so viel Trubel, dass wir es nicht taten. Ehrlich gesagt, hatten wir am Nachmittag auch so schon Plattfüße genug und so viele Eindrücke aufgenommen, es reichte dann wirklich. Einige interessante Anregungen, ein paar Adressen und den Wunsch, bei der nächsten boot doch mal das Innere einer solchen Superyacht sehen zu wollen, nahmen wir dann mit nachhause.Powerboat OUTERLIMIT

Beim Betrachten der ganzen Yachten und Superyachten war eigentlich nur ein Boot mit dabei, wo ich sagte „WOW, das würde ich sofort nehmen !“. Mal bei dem einen oder anderen mitfahren, ja klar. Ist bestimmt ein ganz besonderes Gefühl –  aber die Formen finde ich jetzt nicht besonders schön. Höher, höher, höher … das scheint mit das Motto der Konstrukteure zu sein. Schade, nicht meine Welt. Apropos mitfahren, da war doch noch der nette Herr am Stand der Alex 2 – man ahnt nichts Böses und schon erwischt es einen ! Zugegeben, bei dem Thema ist meine (oder auch unsere) Gegenwehr auch eher als gering einzustufen und schon setzte sich der Wunsch nach einen ganz speziellen Urlaub fest. Was sagte er, als wir den Stand mit Infomaterial verließen “ Vielleicht sieht man sich ja …“

Sehen könnt Ihr auch etwas, ein paar Bilder, die ich auf der Messe gemacht habe.

 

2023 wird unser Paddeljahr

So steht es jedenfalls auf der Titelseite der KANU Sport 01/2023.

Ob es nun tatsächlich auch UNSER Paddeljahr werden wird, das muß sich zeigen, Pläne und Ideen gibt zu genüge und warten darauf in Angriff genommen zu werden. In diesem Sinne, allen Lesern ein frohes Neue Jahr und mögen eure Wünsche und Vorstellungen in Erfüllung gehen. Mal sehen was unsere Politiker in Sachen ÖPNV Tickets noch erbrüten, dann ist es vielleicht eine wunderbare Sache mit dem Boot durch Deutschland zu reisen. Wenn die Ziele über die Reichweite des zu erprobenden Bikeraftings hinausgehen. Wir haben entdeckt, dass wir in Kombination unserer Abo-Tickets mit einem EinfachWeiter Ticket NRW nicht nur durch NRW fahren können, sondern uns auch weit darüber hinaus schöne Paddelgelegenheiten zur Verfügung stehen.

Das werden wir Ende Januar gleich mal nutzen und uns nach Düsseldorf begeben. Natürlich müssen wir als Bootsbesitzer doch auch mal auf der Boot gewesen sein, oder ? Vom 21. bis 29. Januar 2023 geht es auf dem Messegelände Düsseldorf rund um Boote – kleine Boote, große Boote, schnelle Boote, teure Boote – und den Wassersport allgemein. Da es dabei auch für uns ein paar interessante Ansprechpartner auf der Messe gibt, u. a. ist auch der DKV und Kanu-NRW vertreten, haben wir uns entschlossen dort mal reinzuschauen. Es wird bestimmt viele interessante Bilder geben. Zu den Themenwelten die uns locken werden gehören die Großyachten – in der Halle 6 und auch die Superboats, Tender & Chase Boats – in Halle 5 muß ich unbedingt mal gesehen haben. Dann ist natürlich Surfsport – in Halle 17 und Tauchen – in Halle 12 von großem Interesse. Der Hauptanziehungspunkt wird ganz klar das Paddeln – in Halle 14 sein und dabei auch noch die „Paddeln – Mitmachaktion“ mit dem 90 Meter Kanal zum Testen des einen oder anderen Bootes.

Ich sage dann mal Ahoi und bis dann.

Ich fahre Packraft. Häh, was machst Du ?

Der Beginn mit dem Packraft:

(Beitrag Reloaded)
Nun sind fast 8 Monate vergangen, seit ich mir mein Packraft von MRS gekauft habe und ich bin noch immer mit dieser Entscheidung absolut zufrieden. Welche Vorüberlegungen und welche Voraussetzung zu diesem Kauf führten habe ich ja bereits an anderer Stelle ausgeführt und ich muß sagen, dies hat sich im Laufe der letzten Monate bestätigt. Mittlerweile verbrachte ich einige Kilometer und Stunden auf Flüssen, als da wären die Erft, der Rhein und die Sieg. Aber auch ruhige Gewässer wie der Rurstause – wobei ruhig dort eher relativ zu sehen war – und einige Fahrten auf dem Otto-Maigler-See gehören bis jetzt dazu. Im vergangenen Sommer rundete eine Mehrtagestour mit Janine durch den Spreewald das ganze bisher ab. Das MRS Nomad S1 erwies sich als absolut tauglich fürs Wasser und erfüllte auch meine Vorstellungen, was die Mobilität betrifft, bis jetzt voll und ganz. Nun gilt es noch zu testen, wie sich das Ganze mit dem Fahrrad – oh entschuldigung, Bike – kombinieren läßt. Dazu bedarf es aber noch ein paar Modifikationen am Fahrrad. Zu dem Boot gesellte sich auch noch ein MRS Alligator 2S Pro XXL, welcher im Packraftig-Store bei den Gebrauchtbooten auf eine neues Zuhause wartete. In der praktischen Erprobung tauchten natürlich immer wieder Zweifel bezüglich der Stabilität auf, da haben ein paar Erlebnisse aber auch Gewissheit gebracht. Natürlich, spitze und/oder scharfe Hindernisse sind der Tod der Luftschläuche. Aber andere Situation haben die Boote bisher klaglos weggesteckt. Spurtreue und Reisegeschwindigkeit wären da noch zwei Punkte für, mehr oder weniger, begründete Zweifel. Aber damit wäre man bei anderen Booten, aus anderen Materialien. Dazu habe ich mir hier ein paar Gedanken gemacht: Das Packraft und andere Luftboote.

Unwissende, oder auch manchmal böse Menschen, setzen Packrafts ja mit Schlaubooten gleich. Zugegeben, so ein Badeboot besteht auch aus einem – oderen mehreren – Luftschläuchen, das haben sie durchaus mit einem Packraft gemein.

Man kann auch noch andere Gemeinsamkeiten finden, z. B. die geringere Spurtreue, bzw Drehfreudigkeit, auch die Anmutung von „Gummiboot“ und den damit verbundenen Eindruck von Empfindlichkeit. Aber … nein, es sind wirklich nicht einfach „Schlauchboote“ ! Auch wenn wir noch vergleichsweise wenig von diesen Booten gehört haben – zumindest in Deutschland – so ist die eigentliche Idee schon sehr alt:

Bereits Im Jahr 1844 erdachte Sir Peter Halkett, ein Lieutenant der Britischen Navy, ein „Cloak-Boat“ oder auch „Cloth-Boat“. Wobei „Cloth“ sich auf zwei Dinge bezog: es war das erste aufblasbare Boot überhaupt und nur aus Stoff (Cloth). Es war aber auch tatsächlich ein Kleidungsstück (Cloth), nämlich ein Mantel (Cloak) aus India Rubber (Kautschuk). Halketts Boot wurde als Mantel getragen und als Boot gefahren, vornehmlich in der kanadischen Wildnis, Packrafting wie wir es auch heute definieren würden. Ein Spazierstock wurde zum Paddel und ein Schirm diente als Segel – also auch noch multiuse, der Mann war seiner Zeit absolut voraus.

Den kommerziellen Grundstein legte im Jahr 1913 der Berliner Hermann Meyer, welcher „ein beidseitig benutzbares, aufblasbares Wasserfahrzeug“ patentrechtlich schützen ließ. Auch wenn dies noch nicht den Kriterien von heute entsprach, war es doch ein transportables Wasserfahrzeug. Die Entwicklung ging dann aber in eine ganz andere Richtung, die Gummi-Boote wurden größer und immer schwerer. Eine kleine Fan-Gemeinde blieb den kleinen, transportablen Booten aber durchaus erhalten. In den 70er Jahren tauchte dann der Begriff Packraft auf, um dann Anfang der 2000er Jahre eine Wiedergeburt zu erfahren. Neue Materialen und ebensolche Techniken ermöglichten völlig neue Wege: leichter und kleiner. Ein Boot für den Rucksack und den See/Fluß, inklusive Wildwasser. Seit 2015 etwa verließen Packrafts ihre Nische, der Markt öffnete sich und erreicht immer mehr Menschen.

Zum Jahresende auf dem Rhein

Janines Jungfernfahrt auf dem Rhein.

Selfie auf dem RheinSo kurz vor dem Jahresende wollten wir doch noch mal paddeln. Kurzentschlossen überlegten wir uns, dass es doch sicher schön auf dem Rhein wäre und Janine ihn auch noch nicht gefahren ist. Auf dem Rhein zu paddeln ist ja nicht nur so verlockend weil er quasi direkt vor der Tür liegt, als Vater Rhein hat er ja noch mal eine ganz eigene Bedeutung.

Für die Binnenschiffahrt ist er der Fluß in Europa und auch der Wassersport hat sich dort schon lange etabliert. Der stetig steigende Pegel machte uns dann doch etwas Kopfzerbrechen, aber bei 5,27 m trautenJanine auf dem Rhein vor Kölner Panorama wir uns doch noch auch mit unseren Packrafts. „Mit den Booten auf den Rhein ?“ diese Frage hatten wir zuvor ja schon voller Zweifel gehört. Aber die Hochwassermarke 1 ist ja erst bei 6,20 m erreicht. Wir wollten von der Nato-Rampe in Köln Sürth starten und dann mal schauen, bis wohin wir kommen. Es gibt ja überall bequeme Möglichkeiten auszubooten und auch der ÖPNV ist schnell erreicht. Wir mußten uns also keine Sorgen wegen des Rückweges machen.

Paddeln auf dem RheinNatürlich dauerte der Aufbau der Boote wieder viel länger, als wir geplant hatten. Aber nette Gespräche mit interessierten Spaziergängern führt man ja auch gerne und bringt ihnen das Thema Packraft dadurch näher. Irgendwann waren wir aber doch in der Lage die – sehr viel kürzere als ich sie in Erinnerung hatte – Nato-Rampe zuJanine und Helmut verlassen. Bei meinem letzten Aufenthalt dort hatte der Rhein allerdings sehr viel weniger Wasser. Ganz bewußt hielten wir uns auf der linken Seite, Platz war ja genug, um der Berufsschifffahrt nicht in die Quere zu kommen. So wäre es für uns aber leichter bei einer eventuellen viel früheren Landung. Es stellte sich aber heraus, das ich mir solche Gedanken völlig unnötig gemacht hatte: Janine fand es auf dem Rhein ebenso schön, wie ich bei meiner ersten Zwei Packrafts am UferFahrt. So fuhren wir dann von Buhne zu Buhne schaukelten auf den Wellen des einen oder anderen Bergfahrers. Als wir uns  Rodenkirchen näherten wurde es doch Zeit nach einem geeigneten Landeplatz zu suchen. Die Kondition ließ langsam nach und ihr wurde auch viel zu warm. Man muß es ja bei der ersten Fahrt auch nicht übertreiben –  so bleiben uns noch viele Kilometer, die wir dann im nächsten Jahr befahren können.

Boote wieder in den Rucksäcken verstaut

Ein kleines Video der Fahrt gibt es natürlich auch wieder auf Youtube.

Was, das Bötchen braucht einen Namen ?

Einen Namen finden ist nicht leicht (reloaded)

Jetzt ist es auch bei meinem Packraft so weit, es bekommt endlich einen Namen. Denn wer auf Bundeswasserstrassen fahren möchte, der muß auch sein Klein(st)fahrzeug benennen. Aber in der BinSchStrO steht doch das mein Kanu/Kajak keine Kennzeichnung braucht ? So wird das gerne verstanden ja, aber es wird dabei ein  Punkt übersehen: es bedarf keines amtlich eingetragenen Namens, aber eine Kennzeichnung/ ein Name muß sein. Der Bootstyp/die Herstellerfirma reicht da nicht.

Die Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung (BinSchStrO) besagt folgendes:

§ 2.02 Kennzeichen der Kleinfahrzeuge

  • 1. Sofern ein Kleinfahrzeug nicht auf Grund besonderer Bestimmungen ein amtliches oder amtlich anerkanntes Kennzeichen führen muss, ist sie, mit Ausnahme eines Segelsurfbretters, wie folgt dauerhaft zu kennzeichnen:
    • a) mit seinem Namen […] Der Name ist auf beiden Außenseiten des Kleinfahrzeugs in gut lesbaren mindestens 10 cm hohen lateinischen Schriftzeichen anzubringen. In Ermangelung eines Namens für das Kleinfahrzeug ist der Name der Organisation, der es angehört, oder deren gebräuchliche Abkürzung, im Falle mehrerer Fahrzeuge der Organisation gefolgt von einer Nummer in arabischen Ziffern, anzugeben. Die Schriftzeichen müssen in heller Farbe auf dunklem Grund oder in dunkler Farbe auf hellem Grund angebracht sein. …
    • b) mit dem Namen und der Anschrift des Eigentümers. Der Name und die Anschrift des Eigentümers sind an der Innen- oder Außenseite des Kleinfahrzeugs anzubringen.

Das gilt auch auf den Wasserstraßen, die eine eigene Schifffahrtsordnung haben (Rhein, Mosel, Donau) und auch im Spreewald.

Also womit ein Packraft beschriften ?

  • Klebefolie
  • Einzelne Klebebuchstaben
  • Lack
  • Edding o. ä. Stiffte

Fangen wir mal mit Edding und Co an. Mit Spiritus soll man sein Boot ja auch fettfrei machen, also kann Alkohol das TPU doch eigentlich nicht schädigen ? Warum also nicht mit einem solchen Alkoholstift den Namen aufs Boot malen ? Ob das dauerhaft keine Schädigungen auslöst, sagt einem niemand verbindlich. Wie dauerhaft es ist, steht auch in den Sternen (ok, kann man immer wieder nachmalen, kostet so gut wie nichts). Wie schön es letztendlich aussieht … hmmm.

Die Lacklösung. Eine Schablone in der gewünschten Schrift und Größe –  selber machen oder evtl. kaufen – und los geht’s. Halt, welchen Lack soll man verwenden ? Das Angebot ist ja riesig. Aber leider blieb man mir auch da eine konkrete Ansage, bezüglich der Verträglichkeit, schuldig. Ich las im Wiki von faltboot.org den Hinweis auf Texylon 58000 und fand in den Produktdatenblättern „…  Für beschichtete und wasserundurchlässig behandelte Stoffe nach Eignungsprüfung.  …“ Wie sähe die aus ?

Rolle mit SelbsklebebuchstabenWas bleibt also ? Folien oder Folienbuchstaben, richtig. Aber auch hier könnten die verwendeten Kleber evtl. eine Schädigung der Beschichtung verursachen. Außerdem werden die Folien sehr starken Belastungen ausgesetzt. Zu Sonne (UV), Wärme und Wasser kommt das ständige Knicken und Rollen. Es gibt spezielle Folien für (Kunststoff)Boote, die halten natürlich den Umwelteinflüsse stand, dafür sind sie gedacht – aber die besonderen mechanischen Belastungen bei unseren Booten ? Da gab man mir beim Händler meines Vetrauens den Tip, das sie mit den Folien von Folienplot24 sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Die habe ich angeschrieben nachdem ich auf ihrer Seite geguckt habe, was da möglich sein könnte. Die Oracal 951 sagte mir am ehesten zu und das wurde auch bestätigt. Aber mit dem erwarteten Hinweis: bei dieser Form der Belastung könne natürlich niemand sagen, wie MRS Nomad S1 mit dem Namen CRABANlange die Buchstaben halten werden. „Versuch macht kluch“ und so gestaltete ich mir online (der Konfigurator funktioniert absolut idiotensicher 🙂 ) meinen Schriftzug (x2) und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Die Lieferung war rasend schnell und ich konnte loslegen. Boot reinigen, mit Spiritus entfetten und die gewünschte Position des Namens festlegen. Das Abdeckmaterial lösen und die Trägerfolie auf legen. Nun langsam die Trägerfolie mit den Buchstaben aufs Boot aufbringen. Achtung: auf die Rundungen des Bootes achten und Knicke in den Buchstaben vermeiden. Das Ganze mit einem Rakel gut anreiben und dann die Trägerfolie vorsichtig entfernen.

Das hat bei mir sehr schön funktioniert und auch schon zweimal Wasser überstanden.

MRS Nomad S1 auf dem See

Ach ja, als Notlösung kann man sich auch mit Buchstaben aus Kreppband (Malerkrepp) helfen, die sind gut wieder ablösbar und halten eine gewisse Zeit. Bei meiner ersten Fahrt auf dem Rhein hielt die „1“ wunderbar. Aber der gelbe Schriftzug Craban ist doch deutlich schicker.

Namensgebung zweiter Teil:

Jetzt hat auch der Alligator seinen Namen bekommen – und wieder ist es der Rhein, der es nötig macht. Puck soll das Boot von nun an heißen. Wem fällt da nicht gleich Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ ein ? Das ist aber nicht nur der Name des Hofnarren am Hof von Oberon, dem König der Elfen, auch der Klabautermann ist ein Puk und einer der Monde des Uranus (Uranus XV) hört ebenfalls auf diesen Namen.

MRS Alligator 2S Pro mit dem Namen Puck
Nachtrag, Januar 2024:
Jetzt sind gut 1 1/2 Jahre verstrichen und die Folie ziert noch immer mein Boot. Leichte Falten und Krinkel sind zu sehen – aber die haben wir ja auch 🙂 Wenn das nur so langsam voranschreitet, bin ich mit der Oracal 951 absolut zufrieden.

Sollten sich da aber größere Ablösungserscheinungen einstellen, werde ich auf passende TPU-Folie, die mit Helaplast aufgeklebt wird, zurückgreifen. Anfibio (anfragen) bietet passende Patches in den Farben von Anfibio und MRS an, man muß sich aber die Buchstaben selbst auschneiden (hmmmm … ein Job für einen Schneidplotter ?). Bei current-raft geht man noch etwas weiter, dort bekommt man gleich die fertigen Buchstaben.

 

Eisbaden im Otto-Maigler-See

Eisbaden, Winterbaden oder auch Eisschwimmen – viele Begriffe für eine winterliche Tätigkeit.

Ein zugefrorener SeeSeit einem Jahr verbringen wir nun gerne mal eine Zeit im möglichst kalten Wasser – allerdings nur im Neoprenanzug. Etwas schwimmen und einfach mal treiben lassen, der Neo sorgt ja für angenehmen Auftrieb. Ob man das jetzt als Eisbaden bzw Eisschwimmen bezeichnen kann, das werden die ganz harten Winterschwimmer möglicherweise verneinen. Was man nun genau darunter versteht, Wikipedia sagt DAS dazu …

Als wir uns die Neos zum Paddeln kauften, kam bei sinkenden Wassertemperaturen auch die Idee, man könne damit ja auch mal schwimmen gehen. Das taten wir dann auch und fanden es klasse. Kalte Luft, knapp über dem Gefrierpunkt und das kalte Wasser, sich darin frei bewegen … Hinterher das wohlige Gefühl einer intensiven Wärme, die sich im ganzen Körper ausbreitet – herrlich. Was uns im Im Neoprenanzug auf dem Eisletzten Jahr fehlte, war der Schnee am Ufer. Diesen Gegensatz Eisbaden im Otto-Maigler-Seestellten wir uns sehr reizvoll vor, leider blieb er aus. Nur noch 3 Grad kaltes Wasser war uns ja vergönnt. Wie es wohl in der nächsten Saison werden wird ? Die kam jetzt mit Schnee am Ufer und auf dem See: geschlossene Eisdecke auf dem Otto-Maigler-See ! Die „richtigen“ Eisschwimmer hatten natürlich gleich ein Loch ins Eis gehackt und frönten ihrer Leidenschaft – wow, davon bin ich allerdings (noch ? ) weit entfernt. Nur Aber  ich tauchte dann auch im Neo ins eisige Wasser, bei -5 Grad Lufttemperatur, ein. War schon ein verrücktes Gefühl, so von ca 5cm dicken Eis umgeben zu sein und den Kopf aus so einem Eisloch zu strecken. Aber ohne Handschuhe werde ich das nicht noch einmal Eisbrocken auf der Eisdeckemachen. Mal gucken, ob das diesen Winter eine einmalige Aktion war, oder ob es noch mehr solcher Möglichkeiten geben wird. Gemütlich im EisDurch eine dicke Schneedecke zu stapfen und sich dann in die Fluten zu stürzen, wäre auch mal schön. Das Boot über Schnee ziehen und dann durch eine verschneite Landschaft paddeln … das wäre sicher ein ganz besonderes Erlebniss (Stichwort: Winter im Spreewald).

 

 

Ein Filmchen gibt es davon auf Youtube natürlich auch:

Unsere erste Tour auf der Sieg

Am 2. Advent eine Paddeltour auf der Sieg ?

Wer treibt sich den freiwillig im Dezember auf der ca 4 Grad kalten Sieg herum ?
Wir.
Wir 2 als Spiegelbild in einer ScheibeEs war mal wieder Zeit auf einem Fluß zu paddeln und so kamen wir nach ein paar grundlegenden Überlegungen auf die Sieg.

Gedacht – getan und schon schauten wir noch schnell ein paar Videos – Youtube ist dein Freund in allen Lebenslagen (vielen Dank an ToBo, Einfach Abgefahren, Wo ist Sven, derfrankieoutdoor, Captain Paul und so Blick auf die Sieg mit Kormoranenmanch anderen Youtuber) – packten unsere Sachen zusammen und waren dann an besagtem Sonntagmorgen unterwegs nach Hennef. Dank unserer Trockenanzüge und der warmen Sachen untendrunter, schreckte uns der Gedanke an die Temperaturen in keinster Weise. Es verlief zu Anfang alles (mal wieder) etwas anders als von uns gedacht, aber das ist ja nichts Neues. Als wir dann endlich auf dem Wasser waren spielte das eh keine Rolle mehr. Genaueres zum Tourverlauf findet ihr auf der Seite der Siegtour.

Trockenanzug oder Neopren

Benutze ich einen Trockenanzug oder doch einen (Nass)Neoprenanzug ?

Diese Überlegung haben wir ja seit dem Beginn unserer „Paddellaufbahn“: was ist besser oder bequemer. Hatten wir uns doch zum Kanadier Neoprenanzüge gekauft und diese auf ihre Isolationswirkung ja mittelerweile auch ausgiebig getestet. Beim Schwimmen in 3 Grad kaltem Wasser sind sie hervorragend, 30 Minuten hielten wir ohne Probleme aus – es ginge locker auch noch länger. Allerdings sind sie nicht ganz so bequem und das An- und Ausziehen ist eher umständlich, außerdem sind sie sehr voluminös und nass dann recht schwer. Da würde ein Trockenanzug sicher eher punkten können.

Aber warum überhaupt spezielle Anzüge zum Paddeln ? Eine Regenhose und eine Paddeljacke halten doch auch trocken ?

Ja sicher und es gibt auch einige Menschen, die so fahren „Ich bin bisher noch ins Wasser gefallen und das habe ich auch weiterhin nicht vor. Was warmes darunter, das reicht“. Im Sommer, Luft und Wasser sind warm, mag so etwas gehen. Sind die Wassertemperaturen zweistellig und man kann schnell wieder ins Boot, oder an Land und sich zeitnah trockene Sachen anziehen, dann geht das sicher auch noch. Aber irgendwann wird es grenzwertig, oder sogar leichtsinnig. Zu schnell verliert man die Möglichkeit sich gezielt zu bewegen und die motorischen Körperfunktionen lassen nach – das trifft auch einen guten Schwimmer, für den ich mich durchaus halte.

Wenn man dann noch mit einem Luftboot unterwegs ist, ganz besonders wenn diese, wie im Falle unserer Packrafts, nur über eine Luftkammer verfügen, sieht die Situation ganz anders aus. Da ist im Ernstfall kein Boot mehr, in das man sich zurückziehen kann, die Selbstrettung hat schwimmend zu erfolgen – außerdem möchte man ja möglicherweise  seine Ausrüstung auch bergen. Lufttemperatur – 3 Grad, die des Wassers liegt knapp über dem Gefrierpunkt und das Boot verliert auf dem Fluß – der ist ja nicht immer nur 10 Meter breit – oder auf dem See immer schneller an Luft. In einem solchen Moment möchte ich nicht lediglich warme Klamotten mit Regenkleidung darüber tragen. Im Neoprenanzug wüßte ich, dass mir nicht passieren wird. Der zusätzliche Auftrieb des Neos plus der Schwimmhilfe(-weste) würden einen Rückweg ans Ufer sicher gewährleisten und auch um die Kälte würde ich mir keine Sorgen machen. Aber wie schon gesagt, Neos sind nicht bequem und auch nicht so leicht zu transportieren. Spielt Platz doch beim Umgang mit Packrafts durchaus eine (entscheidende) Rolle.

Da kommen dann die Trockenanzüge ins Spiel.

Kleineres Packmaß, viel leichter vom Gewicht her und auch die Beweglichkeit wird nicht so stark eingeschränkt. Durchaus Argumente, die den hohen Anschaffunsgwiderstand wett machen können. Isolierende Unterbekleidung vorausgesetzt, machen sie einen Aufenthalt im kalten Wasser dann ebenso erträglich wie sicher.

Gelesen habe ich ja jetzt das eine oder andere zum Thema, auch Youtube liefert wieder hilfreiche Filme, aber letztendlich muß man es doch ausprobieren und sehen, wie sich so ein Trockenanzug trägt. Zu den technischen Voraussetzungen habe ich im Beitrag „Trockenanzug beim Paddeln“ bereits etwas geschrieben, ging es mir dann mehr um die Gesichtspunkte warum und was.

„Warum“ ist eigentlich ganz klar zu beantworten, sagte ich ja auch bereits in den Vorüberlegungen: die Sicherheit in der kalten Jahreszeit hat für mich absolute Priorität. Einen Zugewinn an Bequemlichkeit, wenn man beim Wildwasserfahren auch im Sommer nicht nass wird, oder es eigentlich egal ist, ob es gerade wie aus Eimern regnet, ist dann beim Trockenanzug noch ein zusätzliches Schmankerl.

„Was“ machte dann doch mehr Kopfzerbrechen. Neopren war ja schon da. Trockenanzüge sind recht teuer, denn das Billigsegment hatte ich bewußt ausgeklammert. Gegen unsere Neos sprach immer mehr der logistische Aspekt, welcher im Zusammenhang mit dem Kanadier und dem dabei notwenigen Transportmittel Auto, ja keine große Rolle spielte. Aber beim Pack- und Bikerafting sieht das mit Platz und Gewicht doch wieder ganz anders aus.

Es ging dann letztendlich nur noch um die Frage: welcher Anzug soll es denn sein ? Wie die Entscheidungsfindung dann weiter ging, läßt sich auf der Seite Paddelausrüstung verfolgen.

Zum Schluß landeten wir bei Trockenanzügen von Palm Equipment. Diese haben ihre Tauglichkeit (für uns) auch schon unter Beweis gestellt – siehe „Unsere erste Tour auf der Sieg“

 

Outdoornahrung

Besondere Outdoornahrung – muß das wirklich sein ?

Wenn man sich auf einen einfachen Campingtrip, auf Overnighter im heimischen Wald, oder doch auf das große Abenteuer vorbereitet, die Zusammenstellung der Verpflegung fordert einen Großteil des notwendigen Platzes. Die Verkäufer von Outdoornahrung versprechen auch da einen gewissen Vorteil gegenüber „normaler“ Verpflegung.

Das sind wohl die Punkte, mit denen die Outdoorkost punkten soll:
– geringer Platzverbrauch und geringes Gewicht (wobei das eher relativ ist, aber darauf komme ich noch)
– höherer Energiegehalt als normales Essen
– leichte und schnelle Zubereitung

In Punkto geringem Platzverbrauch liegen die Tüten wahrlich weit vorne, sind sie doch kleine und handlich. Beim Gewicht gilt es allerdings die notwendige Wassermenge von 400 – 600 ml (also 400 bis 600 Gramm) pro Portion zu berücksichtigen. Bin ich in einer Situation, wo ich nicht ständig auf Wasser zugreifen kann, muß ich dieses zusätzlich transportieren –> Mehrgewicht, welches zu berücksichtigen ist.
Beim höheren Energiegehalt gilt es ganz genau hinzusehen, sehr häufig hat die Tütensuppe aus dem Supermarkt den gleichen Brennwert – aber zu einem Bruchteil des Preises.
Die Zubereitung … na, leichter kann es wirklich nicht sein: Wasser erhitzen, in den Beutel gießen, warten.

Also spricht doch nichts gegen die „Tactical-Food-Beutel“ ? Na ja, der Preis solcher Trekkingnahrung ist schon happig. Wir haben im Spreewald auch zwei davon ausprobiert (von Adventure Menu) und fanden sie geschmacklich nicht verkehrt. Durch einen Bedienfehler (falsche Markierung im Beutel für die notwendige Wassermenge benutzt) wurde das Ganze eher eine Suppe, also nicht die erwartete Konsistenz, was aber nicht störte. Ist man allerdings von Allergien und Unverträglichkeiten geplagt, wird es schwierig ein abwechslungsreiches Angebot zusammenzustellen.
Also was tun ?
Ganz klar, selber machen !

Getrocknetes Gemüse (Mais, Paprika, Karotten, Zwiebeln etc.) kann man in verwertbaren Mengen und zu moderaten Preisen kaufen, ebenso Instantnudeln und andere Sattmacher. Wie z. B. Reis, Couscous und Kartoffelpüree (ist auch ungeschwefelt zu bekommen !). Für eine zünftige Pasta Bolognese gibt es die Jackfrucht als Fleischersatz. Um sahbig-cremige Soßen zu erzeugen sind wir noch auf der Suche nach laktosefreiem Milchpulver, welches man nicht mit Gold aufwiegen muß.
Das Ganze kann man dann nach eigenem Gutdünken würzen und weiß genau was drin ist.
Einen ersten Test mit Dinkel-Mie-Nudeln haben wir jetzt gemacht, eben als Pasta Bolognese. Unser Fazit: Das geht wunderbar, ist ausbaufähig !

Wir werden uns jetzt einen Grundvorrat an Zutaten zulegen und die experimentelle Küche kann beginnen. So gehen wir dann hoffentlich gut vorbereitet in die kommende Outdoorsaison und dann unsere eigenen Kreationen an Outdoornahrung.

Trockenanzug beim Paddeln

Was ist eigentlich ein Trockenanzug ?

Zur Klarstellung vorneweg: es ist hier nicht die Rede von Trockentauchanzügen ! Als erstes soll eine solcher Trockenanzug das tun, was der Name verspricht: Er soll den Träger (oder die Trägerin) trocken halten – und darüber hinaus Wärmeverlust (bzw. Unterkühlung) verhindern. Die Nässe abzuhalten kann einfach den Paddelspass erhöhen, z. B. bei intensiven Wildwasserfahrten oder auch bei Dauerregen. Alleine das man ständig nass ist, wird auf lange Zeit zu Unterkühlung führen. Besonders kritisch wird das allerdings dann, wenn man bei kalten Temperaturen dem Wasser ausgesetzt wird – da kann es auch schnell lebensbedrohlich werden.

Trockenanzug in unterschiedlichen Versionen

Drei Trockenanzüge vom Einstiegsmodel bis zur Oberklasse: Dry Fashion Sailing, Palm Cascade (Frauenausführung) und der NRS Axiom.

Den Schutz vor Wasser erfüllt der Anzug durch wasserdichte Materialien, bzw. Membranen und wasserdichte Abschlüsse an Füssen, Händen und am Hals. Das ergibt aber keinen Kälteschutz, der muß durch eine entsprechende Unterbekleidung – z. B. Fleece – im Trockenanzug erreicht werden. Der Anzug hat durch seine Materialbeschaffenheit keinerlei Wärmeisolation.
Für die Funktion als Trockenanzug ist es natürlich unerlässlich, das kein Wasser eindringen kann, deshalb werden spezielle Reißverschlüsse (z. B. TIZIP MasterSeal oder YKK AQUASEAL) verwendet, sie müssen Wasser- und Druckdicht sein. Arm- und Halsabschluß sind aus Neopren (nicht vollständig dicht, aber möglicherweise angenehmer zu tragen), oder aus Latex gefertigt. Latexabschlüsse sind deutlich dichter aber auch enger. Als Schutz vor UV-Strahlung sollten diese Manschetten besser über Überwürfe aus Neopren verfügen. An den Füßen kann man entweder Abschlüsse oder Füßlinge aus unterschiedlichen Materialien haben. Letztere sorgen für einen trockenen und somit wärmeren, Fuß. Sind aber empfindlich und bedürfen eines besonderen Schutzes (Neoprensocken z. B. die man drüber zieht) um die Langlebigkeit zu erhöhen.
Die Preisspanne solcher Anzüge ist weitgefächert: teils schon für 150.- Euro bis weit über 1500.- je nach Verwendungszweck und Komfortanspruch. Das unterste Preissegment, bei diversen Online-Versandanbietern, sollte man sich wirklich gut überlegen, Qualität hat auch hier ihren Preis. Im eiskalten Wasser und bei Minustemperaturen muß man sich auf seinen Trockenanzug verlassen können ! Beim Material hat man die Wahl zwischen atmungsaktiven und nicht (oder weniger) atmungsaktiven Stoffen … 2, 3, 4 lagig, Gore-Tex oder nicht. Ansonsten ist zu beachten, was man machen möchte – die Häufigkeit der Benutzung ist sicher auch ein Kriterium – und wie viel Wert man auf besonderen „Luxus“ legt: Hosenträgersysteme für bessern Sitz, eingearbeitet Gürtel, zusätzliche Taschen, einen (doppelten) Kamin für die Spritzschürze … … … Alles das schlägt sich natürlich im Preis nieder. Ach ja, eines hätte ich fast vergessen: Wenn man – oder auch Frau – mal muß. Es gibt spezielle Pee-Zips, bei der Männerversion im vorderen unteren Bereich und bei Frauenanzügen hinten quer angebracht.
In Kombination mit einer isolierenden Unterbekleidung, je nach Umgebungstemperatur mehr oder weniger, kann ein solcher Trockenanzug das Überleben sichern. Von (Merino)Unterwäsche, Joggingbekleidung, speziellen Unterziehern, oder einfach der normalen Treckingkleidung, ist darunter ja alles machbar.
So ein Anzug bedarf natürlich auch einer gewissen Pflege. Die Reißverschlüsse müssen sauber und gängig gehalten (Silikonfett) werden, Latexmanschetten regelmäßig mit Talkum einreiben, den restlichen Anzug sauber halten und auf Undichtigkeiten kontrollieren.

Dann gibt es da noch den Mythos zum Thema Sicherheit, der sich hartnäckig hält:

Wenn der Anzug ein Loch hat, dringt Wasser ein und man geht unter !
Das ist, gelinde gesagt, absoluter Blödsinn !!!
Was wiegt Wasser im Wasser ? Richtig immer das gleiche, außerhalb und innerhalb des Anzuges. Warum sollte man also untergehen ? Wasser dringt auch nicht schlagartig durch ein Loch ein, da der Wasserdruck den Anzug an den Körper preßt. Sollte man einen Reißverschluss offen gelassen haben dringt natürlich mehr ein – befindet man sich dann auch noch in der Strömung und hält sich irgendwo fest, geht es natürlich viel schneller – was den Anzug höchstens unbeweglicher macht. Ein Zurückklettern aufs Board oder ins Boot gestaltet sich dann sehr viel schwieriger, oder wird möglicherweise auch unmöglich. Aber man geht nicht unter und kann auch weiterhin schwimmen.
Taucher (in Trockentauchanzügen) sinken aber doch tiefer, wenn sie Wasser in den Anzug bekommen ? Ja, wenn er mit eingebrachter Luft seinen Auftrieb über den Anzug regelt (austariert) und dieser Auftrieb dann wegfällt, sinkt der Taucher, mehr oder weniger schnell – im Gegensatz zum Paddler trägt der Taucher aber auch (Blei)Gewichte.

Bikepacking ? Nein, wohl eher nicht …

Was ist das eigentlich, Bikepacking ?

Es heißt, Bikepacking hätte seinen Ursprung in nordamerikanischen Mountainbike-Langstreckenrennen, sogenannten „Self-Supported Races“. Da man dort keine fremde Hilfe auf den über mehrere Tage andauernden Rennen annehmen durfte, mußte man seine ganz Ausrüstung auf dem Rad mitnehmen. Die Teilnehmer verwendeten aber keine Sattel-, Lenker- und sonstige wackelnden Taschen, sondern banden alles irgendwie an und ins Rad. Damit konnte man auch mal ordentlich durchs Gelände rasen, ohne das einem sein Gepäck um die Ohren flog. Dies setzt natürlich speziele Taschen voraus, auf die sich der Markt auch bereitwillig eingestellt hat. Über die ich aber (noch) nicht verfüge.

Mein Gravelbike mit Gepäck - also Bikepacking

Also warum sage ich dann „… wohl eher nicht ..“ ?
Weil es mir nicht darum geht möglichst viel Gepäck, möglichst leicht, am Rad unterzubringen. Ich will mein notwendiges Geraffel irgendwie aufs Bike bekommen, im Zweifelsfall sogar in den (eigentlich) verpönten Rucksack. Beim Gepäck geht es in erster Linie ums Boot und erst dann, bei Mehrtagestouren, um die nötige Ausrüstung zum Übernachten. Ach ja, die Verpflegung ja auch noch – nicht das mir der Kaffee vergessen wird.

Ich mit Rucksack auf dem Rad

Mein Stichwort ist daher: Bikerafting (aber das kommt ja noch) !

Packraft auf dem Gravelbike

Paddeln mit Minimalsetup – für mich schon fast UL

Minimalsetup – was meine ich damit ?

Nach unserem schwerbepackten Spreewaldausflug mit ca 20 kg auf dem Buckel, startete ich heute mal aus einer Laune heraus, mit so wenig wie möglich, Minimalsetup eben. Gut, sollte ja auch nur ein kleiner Nachmittagsausflug an den Otto-Maigler-See werden – nur mal schnell 1 Stündchen paddeln.

Paddelzubehör im Minimalsetup auf der WaageDafür reichte dann auch der 30 Liter Drybag, erweitert um 2 Rucksacktragegurte und 2 lange Spannriemen, um den Sack mit Paddeln und weiterem Zubehör an der Vorderseite zu befestigen. Da das Experiment sich als praktikabel herausgestellt hat (paßt sicher auch aufs Fahrrad), werde ich die Befestigung für das Zubehör noch anpassen … so im StilPaddelzubehöer an der Bushaltestelle der Hiko Rucksäcke vielleicht. Das ganze hatte dann ein Gewicht von 6,7 kg und beinhaltete das Boot, die Paddel, Finne, Luftpumpe, Blasesack, Rückenlehne … ach ja, und einen Lappen. Es kämen, je nach Wetterlage und/oder  Vorhaben, noch Süllrandgestänge (160g) und Spritzschürze (330g) hinzu. Wie ich da evtl. noch meine Schwimmweste befestige … mal schauen. Etwas zu Trinken muß ja auch noch mit, wenn’s nicht nur für eine Stunde ist.

Ist sicher nicht UL, aber schon sehr leichtgewichtig – und reicht tatsächlich für einfach nur paddeln völlig aus.

Blick über den Otto-Maigler-See

Unsere erste Tour durch den Spreewald

Der Spreewald – eine (Sagen)Landschaft im Wasser

Janine mit RucksackNun sind wir schon wieder eine Weile von unserer ersten Mehrtagestour zurück: mit Packrafts durch den Spreewald. Wir haben in den letzten Tagen darüber nachgedacht, wie es gelaufen ist und wie es beim nächsten Mal evtl. sein sollte.

Auf jeden Fall anders planen: weniger Gepäck und die Verpflegung selber machen. Mehr Zeit haben. Die Fahrt mit Regionalzügen war ja nicht schlecht, wenn da nicht die Umsteigerei gewesen wäre – und das mit ca 20 kg Gepäck. Reisegepäck im ZugDer Spreewald selbst ist einfach traumhaft, ist also wieder das Ziel der Wahl. Durch die Fließe paddeln, das Farben- und Lichtspiel genießen. Auch auf der Spree war es sehr beschaulich. Nicht so wie eine Fahrt auf dem, dagegen schon wilden, Rhein. Diese Eindrücke machten so manchen Stress wieder Fließ im Spreewaldwett. Wenn wir uns dann nicht auch schon  von Anfang an völlig verschätzt hätten, was die zu bewältigende Strecke betrifft. Die körperliche Anstrengung, bei teilweise sehr schwülen Hochsommertemperaturen, hatten wir so nicht berücksichtigt. Gingen wir doch davon aus, dass die Fahrt auf den Gewässern – so fast ohne Strömung – sehr viel einfacher wäre, als z. B. auf dem Rursee bei heftigem Gegenwind. Es kam dann aber am Mittwoch ganz anders und statt in den Booten erreichten wir unseren Campingplatz per Taxi. Aber das kann man an dieser Stelle ausführlicher lesen.

Als Fazit bleibt zu sagen: Wir tun es ganz bestimmt wieder, Zwei beladene Packrafts an der Schleuseder Spreewald hat uns wirklich gepackt. Es soll dort ja auch im Winter sehr schön sein.

Im Wohnfass schlafen und bei Frost durch den winterlichen Wald paddeln … … …

 

Die ersten bewegten Bilder sind bereits auf Youtube:

 

Auch das 2. Video zur Packrafttour im Spreewald ist jetzt online:

Rheinnomaden

Mein MRS Nomad S1 auf dem Rhein

Nein, es sind keine Berber oder Hunnen auf dem Rhein eingefallen, ich mache den nur jetzt mit einem MRS Nomad S1 unsicher. Meine erste Fahrt von Köln Sürth (Nato-Rampe) bis nach Niehl (am Niehler Hafen) war ein sehr schönes Erlebnis. Da ich dies nicht einfach so alleine angehen wollte, fand sich in RB Adventuresports ein Veranstalter in Köln, der Packraft-Touren auf dem Rhein anbietet.

So begab ich mich dann in kundiger Begleitung auf meine erste Fahrt auf dem großen Strom – der mir ja als Fluß so kein Unbekannter ist, auch die Schiffe auf dem Rhein sind in ihren Dimensionen keine unbekannten Größen. Aber Hallo – in einem 3-Meter-Packraft sieht das alles wieder ganz anders aus ! Wenn man auf den, teilweise recht hohen, Wellen tanzt un ddas unbeladene Schiff über einem aufragt … ok, die sind immer noch eine ganze Ecke entfernt, aber das hat schon was. Auch der Wind, der immer wieder aufkam … es war ab und an schon mit etwas Arbeit verbunden.

Gegen 19 Uhr hatten wir 20 km hinter uns gebracht und bauten unsere Boote wieder ab und verstauten sie. Ich war total begeistert, das war ein sehr schönes Erlebnis und wird nicht meine letzte Fahrt auf dem Rhein gewesen sein. Der Fluß ist ja noch lang.