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Meine erste Wesertour

Wer kennt ihn nicht, diesen Spruch:

„…  Wo Werra sich und Fulda küssenBild vom Weserstein in Hann. Münden
Sie ihre Namen büssen müssen,
Und hier entsteht durch diesen Kuss
Deutsch bis zum Meer der Weser Fluss. …“

So steht es auf dem Weserstein von 1899, an der Stelle wo Fulda und Werra sich zur Weser vereinigen.  Diese berührt auf ihrem 451,4 km langen Weg 4 Bundesländer (Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen), bis sie bei Bremerhaven in die Nordsee mündet. Bis nach Minden bezeichnet man den Bereich als Oberweser, diese wollte ich im Sommer  2023 bis nach Hameln paddeln. Aber es sollte dann doch ganz anders kommen – wie ja meist im Leben. Dazu aber bald an anderer Stelle mehr. Jetzt findet ihr bei den Bildergalerien zum Thema Paddeln aber bereits die Bilder der Fahrt: Wesertour.

Ein kleiner Teaser ist bei Youtube bereits zu finden:

Es gibt allerdings auch einen neuen Weserstein aus dem Jahr Jahr 2000, dieser wurde im Zusammenhang mit der EXPO 2000 aufgestellt. Die Inschrift verfasste Nedko Solakov, ein Künstler aus Bulgarien.

Ein Fotos des neuen Wesersteins am Zusammenfluss von Fulda und Wera

Paddeltour statt Geburtstagsfeier ?

Eine etwas andere Geburtstagsfeier hatte ich mir für dieses Jahr vorgenommen: Mit meinem Packraft den Rhein hinunter.

Blick auf die Bonner Rheinaue mit Posttower

Von wo nach wo, war dann eigentlich nur noch die Frage. Als Endpunkt hatte ich mir die NATO-Rampe in Sürth ausgewählt und der Start … hmmm … Namedy und gleich noch den Andernacher Kaltwassergeysir besuchen ? Die Idee gefiel mir. Aber da waren zwei Punkte, die es zu bedenken gab: die Distanz, mehr als 60 km und gaaaaanz früh aufstehen.

Es sollte dann aber doch ganz anders kommen. Wie, das könnt ihr auf dieser Seite lesen:

Eine Paddeltour zum Geburtstag ?

Zum Jahresende auf dem Rhein

Janines Jungfernfahrt auf dem Rhein.

Selfie auf dem RheinSo kurz vor dem Jahresende wollten wir doch noch mal paddeln. Kurzentschlossen überlegten wir uns, dass es doch sicher schön auf dem Rhein wäre und Janine ihn auch noch nicht gefahren ist. Auf dem Rhein zu paddeln ist ja nicht nur so verlockend weil er quasi direkt vor der Tür liegt, als Vater Rhein hat er ja noch mal eine ganz eigene Bedeutung.

Für die Binnenschiffahrt ist er der Fluß in Europa und auch der Wassersport hat sich dort schon lange etabliert. Der stetig steigende Pegel machte uns dann doch etwas Kopfzerbrechen, aber bei 5,27 m trautenJanine auf dem Rhein vor Kölner Panorama wir uns doch noch auch mit unseren Packrafts. „Mit den Booten auf den Rhein ?“ diese Frage hatten wir zuvor ja schon voller Zweifel gehört. Aber die Hochwassermarke 1 ist ja erst bei 6,20 m erreicht. Wir wollten von der Nato-Rampe in Köln Sürth starten und dann mal schauen, bis wohin wir kommen. Es gibt ja überall bequeme Möglichkeiten auszubooten und auch der ÖPNV ist schnell erreicht. Wir mußten uns also keine Sorgen wegen des Rückweges machen.

Paddeln auf dem RheinNatürlich dauerte der Aufbau der Boote wieder viel länger, als wir geplant hatten. Aber nette Gespräche mit interessierten Spaziergängern führt man ja auch gerne und bringt ihnen das Thema Packraft dadurch näher. Irgendwann waren wir aber doch in der Lage die – sehr viel kürzere als ich sie in Erinnerung hatte – Nato-Rampe zuJanine und Helmut verlassen. Bei meinem letzten Aufenthalt dort hatte der Rhein allerdings sehr viel weniger Wasser. Ganz bewußt hielten wir uns auf der linken Seite, Platz war ja genug, um der Berufsschifffahrt nicht in die Quere zu kommen. So wäre es für uns aber leichter bei einer eventuellen viel früheren Landung. Es stellte sich aber heraus, das ich mir solche Gedanken völlig unnötig gemacht hatte: Janine fand es auf dem Rhein ebenso schön, wie ich bei meiner ersten Zwei Packrafts am UferFahrt. So fuhren wir dann von Buhne zu Buhne schaukelten auf den Wellen des einen oder anderen Bergfahrers. Als wir uns  Rodenkirchen näherten wurde es doch Zeit nach einem geeigneten Landeplatz zu suchen. Die Kondition ließ langsam nach und ihr wurde auch viel zu warm. Man muß es ja bei der ersten Fahrt auch nicht übertreiben –  so bleiben uns noch viele Kilometer, die wir dann im nächsten Jahr befahren können.

Boote wieder in den Rucksäcken verstaut

Ein kleines Video der Fahrt gibt es natürlich auch wieder auf Youtube.

Paddeln mit Minimalsetup – für mich schon fast UL

Minimalsetup – was meine ich damit ?

Nach unserem schwerbepackten Spreewaldausflug mit ca 20 kg auf dem Buckel, startete ich heute mal aus einer Laune heraus, mit so wenig wie möglich, Minimalsetup eben. Gut, sollte ja auch nur ein kleiner Nachmittagsausflug an den Otto-Maigler-See werden – nur mal schnell 1 Stündchen paddeln.

Paddelzubehör im Minimalsetup auf der WaageDafür reichte dann auch der 30 Liter Drybag, erweitert um 2 Rucksacktragegurte und 2 lange Spannriemen, um den Sack mit Paddeln und weiterem Zubehör an der Vorderseite zu befestigen. Da das Experiment sich als praktikabel herausgestellt hat (paßt sicher auch aufs Fahrrad), werde ich die Befestigung für das Zubehör noch anpassen … so im StilPaddelzubehöer an der Bushaltestelle der Hiko Rucksäcke vielleicht. Das ganze hatte dann ein Gewicht von 6,7 kg und beinhaltete das Boot, die Paddel, Finne, Luftpumpe, Blasesack, Rückenlehne … ach ja, und einen Lappen. Es kämen, je nach Wetterlage und/oder  Vorhaben, noch Süllrandgestänge (160g) und Spritzschürze (330g) hinzu. Wie ich da evtl. noch meine Schwimmweste befestige … mal schauen. Etwas zu Trinken muß ja auch noch mit, wenn’s nicht nur für eine Stunde ist.

Ist sicher nicht UL, aber schon sehr leichtgewichtig – und reicht tatsächlich für einfach nur paddeln völlig aus.

Blick über den Otto-Maigler-See

Auch mal einen anderen Anbieter ausprobieren: current-raft Rodeo

Kennt jemand current-raft ?

Bei der ganzen Recherche im Internet stößt man natürlich auch auf solche Namen wie Alpaka, Nortik, GP und auch Kokopelli – damit sind noch lange nicht alle genannt – und so landeten wir dann bei current-raft, deren Preise irgendwie einer ganz anderen Dimension anzugehören schienen. Beim Sichten der Seite sahen wir die Möglichkeit auch hier mal ein current-raft Rodeo und MRS Nomad S1 am UferPackraft zu leihen, um das Boot zu testen. Wir wollten die Dinger zu dem Preis auch mal „befummeln“. Also orderten wir uns das Rodeo (die Spritzdecke gab den Ausschlag) für ein Wochenende (bekamen aber leider wohl nur ein Vorserienmodell, da es in der Konstellation nicht anders ging, was uns aber nicht schreckte) um es auf unserem „Haussee“ und vielleicht auch an anderen Orten auszuprobieren. Die Meinungen von meiner Frau und mir gingen im Bezug auf das Einsatzgebiet des Boote allerdings etwas auseinander. Auf der Webseite wird das Rodeo als Allround-Packraft empfohlen, die eigentliche Beschreibung zum Boot sagte da aber etwas ganz anderes. Also wollten wir es ausprobieren.  Waren wir ja von TrekPack in Sachen Liefertermin schon verwöhnt, current-raft setzte noch einen drauf –  an dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die extrem schnelle Lieferung. So konnten wir doch noch Spass mit demJanine paddelt das Rodeo Boot haben, auch wenn danach alles anders kam als geplant. Auf dem Wasser zeigte sich das Boot so wie ich es erwartet hatte. Wenn ich es charakterisieren sollte, würde ich es als verspielt bezeichnen. Extrem wendig und spurtstark, gut zu beherrschen. Im Whitewater (so man da zuhause ist) sicher ein Genuß. Aber für unsere Vorhaben eher nicht das richtige Boot. Das Sülrandgestänge läßt sich leider nicht mal eben im Rucksack verstauen. Ansonsten machen die verwendeten Materialien Ein Packraft auf dem Otto Maigler Seeeinen hervorragenden Eindruck (wenn es auch alles etwas härter anmutet, als das bisher gesehene). Aber auch an der Verarbeitung gibt es nichts zu kritisieren.

 

Unser Fazit: Hätten wir eine andere Zielsetzung und andere Gewässervorlieben, wäre das was.

Ein paar technische Daten:

Maße:
Außenlänge: 255cm oder 275cm
Innenlänge: 115cm oder 135cm
Außenbreite: 94cm
Innenbreite: 38cm
Schlauchdurchmesser: 28cm

Traglast: 170kg/180kg
Packmaß (ca.): 26l/29l
Lukengröße: 45cm x 72cm

Gewichte
Packraft 420DSchläuche/840D Boden: 3400g
(inklusive Süllrand, Befestigungen, Ventil)

Ein weiterer Test, der MRS Alligator

Die Echse von Anfibio: der MRS Alligator in der Version 2S

Drum prüfe, wer sich ewig bindet – damit meinte Schiller kein Boot, aber auch da haben diese Worte sicher eine Berechtigung. Wieder fand ein Karton von TrekPack den Weg zu Janine im MRS Alligatoruns, diesmal mit einem Alligator. Leider nicht der Alligator 2S Pro in der XXL Version, sondern nur das „einfache“ Reptil. Die ersten Testfahrten zeigten ein äußerst agiles und stabiles Boot, das auf jeden Paddelschlag reagiert. Es ist sehr rasant zu beschleunigen und verfügt mir Skeg trotzdem über einen schönen Geradeauslauf. In Sachen Wendigkeit wirkt mein Nomad dagegen geradzu behäbig. AuchHelmut paddelt den Alligator dieses Packraft wollten wir dann auch über den großen See jagen und mal gucken, wie sich die Echse dort schlägt.

Am Rursee angekommen bauten wir, bei heraufziehenden dunkeln Wolken, unsere Boote auf und machen uns bereit aufs Wasser zu gehen, es sollte ja erst in etwas mehr als einer Stunde regnen. Auch die anderen Menschen um uns herum ließen sich nicht beeindrucken, warum also wir ? Los ging es dann bei viel weniger Wind als beim letzten Mal und der Alligator bewies, dass man mit ihm auch richtig Strecke machen kann. Wir kamen viel schneller voran als bei Regenwolken über dem Rurseeunserer ersten Fahrt, genoßen es auch mit dem einsetzenden Regen. Der hielt aber nicht wirklich lange an und bei Sonnenschein ging es gute 10 km über den See.  Alligator und Nomad ließen sich schön in gemütlichem Tempo über den See paddeln. Ohne uns anzustrengen konnten wir ca 4 km/h wunderbar halten.

Unser Fazit: Ein tolles Boot, das sehr agil und schnittig ist. Wunderbar für längere Touren, aber sicher auch schön „verspielt“ im wilden Wasser.MRS Alligator 2S am Ufer

Ein paar technische Daten:

Gewichte:
Boot: 2900g (inkl. Persenning/Verdeck)
Schürze / Süllrand: 330g / 160g
Sitz / Lehne: 180g / 120g
Boot komplett: 3690g
Maße:
innen
Länge: 132cm
Breite: 33cm
außen
Länge: 256cm
Breite: 87cm
Wasserline: 195cm
Schlauchdurchmesser: 27cm
Packmaß: ca. 40 x 25cm
längstes Süllrandsegment: 60cm
Zuladung: 140kg
Rumpfgeschwindigkeit: 5km/h

Der Rursee in der Eifel

Das Wassersportparadies bei Heimbach: der Rursee

Der Rurstausee im Nationalpark Eifel ist ein Naherholungsparadies besonderer Güte. Die große Wasserfläche in einer malerischen Landschaft lockt natürlich Wassersportler aller Couleur – und so auch uns. Wenn man schon 2 Packrafts zur Verfügung hat – wir hatten uns bei Trekpack ein Anfibio Rebel 2K geliehen – dann will man damit ja nicht nur auf dem Otto-Maigler-See fahren. Wir überlegten uns ein Ziel, welches nicht zu weit weg sein sollte und kamen auf den Rursee. Also fuhren wir bis Heimbach, kauften uns dort im Nationalpark-Tor die notwendige Plakette zur Befahrung des Sees und von dort ging es dann nach Eschauel, wo man am Beach Club wunderbar ins Wasser einsetzen kann. Kostet oberhalb vom See eine kleine Parkgebühr, dann läuft man so ca 2 km bis zum See, entrichtet dort noch einen Obulus für die Strandbenutzung und los geht’s.

Ein Blick auf den Rursee von eschauel aus

Es war sehr windig und für den Tag Böen bis 45 km/h angesagt, aber davon ließen wir uns nicht schrecken und stachen frohen Mutes in See. Da auf dem Rursee aber die Rursee-Schiffahrt verkehrt, muß man ja auch nur bis zu einem der Anleger kommen und kann auch so die Rückreise antreten. Nachdem wir es gute 5 km gegen den Wind und die Wellen geschafft hatten und unser eigentliches Ziel noch in weiter Ferne lag, querten wir den See und steuerten den nächstgelegenen Bedarfsanleger an. Von dort ging es mit dem letzten Schiff des Tage zurück nach Eschauel.

Damit war unser erster Tag auf der Rurtalsperre eine sehr schönes, wenn auch verdammt stürmisches Erlebnis.

Man sollte sich ja nicht nur eines ansehen, also auch noch das Anfibio Rebel 2K

Ist dieses Boot ein echter Rebel ?

Packraft mit dem Pumpsack aufblasenMir war nach dem Microraft schon klar welches Boot ich haben möchte, aber Janine wollte doch lieber noch ein etwas größeres, in klassischer Form, testen. Es bestach durch ein besonders geringes Gewicht, auch für ein Packraft. Außerdem gibt es das Rebel 2K mit einem ganz besonderen internen Packsystem, welches wir aber bei dem Leihboot leider nicht testen konnten, da es bei TrekPack wohl in der Form nicht ausleihbar ist. Die Größe des Packsacks war jetzt nicht mehr so überraschend, wohl aber das Gewicht – ein echtes Leichtgewicht.

Das Anfibio Rebel 2K wollten wir jetzt ausgiebiger testen, bescherte uns der Feiertag doch ein richtig langes Wochenende. Also ging es dann nach ersten Versuchen auf dem Otto-Maigler-Paddeln im Anfibio Rebel 2KSee zum Rursee in die Eifel. Die See-Dimenson gleich einmal verzehnfachen ! Bei starkem Wind und Böen um 45 km/h paddelten wir frohen Mutes und voller Ehrgeiz durch die Fluten des Eifelstausees. Es war ein herrlicher Tag mit Sonnenschein. Uns war schnell klar, für den Rückweg würden wir eines der Fährschiffe der Rursee-Schiffahrt nutzen, mal gucken bis wohin wir gepaddelt bekommen. Das Rebel ist dann wirklich nicht das schnellste Boot im Shop und bei Wind dreht es sehr schnell bei. Im Packraft auf dem stürmischen RurseeAber Janine hielt tapfer durch und so kämpften wir uns, mit der einen oder anderen Zickzackfahrt, gute 5 km durch Wind und Wellen. Erschöpft, aber durchaus glücklich, packten wir irgendwann unsere Boote an einem steinigen Ufer wieder in die Rucksäcke und stapften Richtung Bedarfsanleger Kermeter, wo uns dann das letzte Schiff des Tages einsammelte. Von unserer Einstiegsstelle noch ein kurzer Weg bergauf zum Auto und ab Nachhause.

2 Tage später befuhren wir dann auch noch die Erft, um das Verhalten des Bootes auf einem Fluß zu erleben: es lief nicht weniger gut.

Fazit zum Anfibio Rebel 2K: Ein wirklich tolles Boot, wenn es um Wanderungen mit einem kleineren Paddelanteil geht, das geringe Gewicht und das kleine Packmaß sind wunderbar um es noch zusätzlich einzupacken. Aber wenn der Schwerpunkt auf ausgedehnten Paddeltouren liegt, wäre es nicht unsere erste Wahl.  Es ist wunderbar geräumig2 Packrafts am Ufer und mit dem zusätzlichen Stauraum bekommt man sicher auch viel Gepäck unter. Der Sitz ist, nach dem Erlebnis mit dem Microraft, saubequem.

Ein paar technische Details zum Boot:

Gewichte:
• Boot ohne TubeBags: 2055 g
• Boot mit TubeBags: 2645 g
• Sitz: 315 g (abnehmbar)
• Packriemen: 25 g
• Blasesack: 100 g
• Reparaturmaterial: 20 g

Maße:
Innen
• Länge: 127 cm
• Breite: 37 cm
Außen
• Länge: 231 cm
• Breite: 91 cm

Wasserlinie: 220 cm
Schlauchdurchmesser: 27 cm
Packmaß:
ohne TubeBags: ca. 30 x 20 cm
mit TubeBags: ca. 30 x 25 cm
Zuladung: 150 kg
Geschwindigkeit: 4,5 km/h

Das Video vom Rursee findet ihr im Beitrag  „Der Rursee in der Eifel“

Die Entscheidung war schnell gefallen, das MRS Nomad S1

Geht in Richtung klassischer Kanadier, so dachte ich mir das auch: MRS Nomad S1

Die ersten Versuche mit dem Microraft, die Recherchen in Artikeln im Internet und diverse Youtube Videos kristallisierten sich zu einem Boot: das MRS Nomad S1 – dem light fehlt Das MRS Nomad S1die Spritzdecke, fiel also somit aus. Die Qual der Wahl war dann die Farbe: grün … nein. Rot wäre schön auffällig, aber das Lied mit dem knallroten Gummiboot. Ok, da blieb nur noch blau. Der Anfibio Packrafting-Store lieferte echt schnell und schon ging es zu ersten Testfahrten auf den Otto-Maigler-See.

Der erste „richtige“ Einsatz sollte dann ja auch nicht lange auf sich warten lassen, eine Fahrt gemeinsam mit Janine im Anfibio Rebell 2K auf dem Rursee. Bei dem heftigen Wind Stapellauf des Packraftskonnte das Nomad seine Schnittigkeit und höhere Endgeschwindigkeit wunderbar ausspielen –  es machte richtig Spass, Wind und Wellen die Stirn zu bieten. Das Boot fährt sich auf einem See wunderbar und hat einen schönen Geradeauslauf – mit verbautem Skeg, versteht sich. Man sitzt sehr bequem und hat noch Stauraum hinter dem Sitz für einen Tages- oder nicht zu vollen Treckingrucksack. Dazu kommt jetzt meine Planung, für eine Mehrtagestour vorne noch ein 40 l Bowbag  und auf dem Heck das Anfibio Deckpack. Damit sollte dann Stauraum zu genüge sein. Ich muß ja auch erst einmal alles zum See oder Fluß geschleppt haben. Nach Paddeln im Packraft auf dem Seedem Rursee wollten wir das ganze natürlich auch noch auf einem Fluß ausprobieren und hatten eine ca 8,5 km lange Tour auf der Erft geplant. Auch da zeigte sich das Nomad als das Boot, was ich mir vorgestellt hatte. Danach folgten noch weitere Fahrten auf dem Otto- Maigler-See und meine erste Tour auf dem Rhein.

Mein Fazit: Das Nomad ist ein schnelles und bequemes Packraft mit sehr gutem Geradeauslauf. Gewicht und Packmaß sind auch für längere Strecken zum Gewässer noch gut zu händeln – also ein echtes Packraft.

Ein paar technische Daten:

Gewichte:
Boot: 3530g (inkl. Persenning/Verdeck, ohne ISS2)
Schürze / Süllrand: 330g / 160g
Lehne: 290g, Sitz: 250g

Boot komplett:4560g (ohne ISS2)
Maße:
innen
Gesamtlänge: 170cm
Sitzlänge: 130cm
Breite: 33cm
außen
Länge: 295cm
Breite: 87cm
Wasserline: 270cm
Schlauchdurchmesser: 27cm
Packmaß: ca. 40 x 30 cm
längstes Süllrandsegment: 60cm
Zuladung: 190kg
Rumpfgeschwindigkeit: 6km/h

Welches Packraft soll es werden ?

Oder soll ich mir überhaupt ein Packraft kaufen ?

Ich brauche ja etwas, das ich ohne Auto einfach transportieren kann, da wären diese Boote genau richtig. Nun gibt es aber doch eine ganze Menge unterschiedliche Boote und auch diverse Anbieter. Aber das schrieb ich ja schon. Bei den Versuchen zur Entscheidungsfindung wurde auch gleich mal die GoPro ausprobiert …

 

Eingetaucht in die Welt der Packrafts: MRS Microraft

Jetzt sind fast 2 Monate vergangen, seit ich beschlossen hatte mich ausgiebig mit dem Thema Packraft zu beschäftigen und es hat sich für mich wirklich gelohnt. Klar hat man anfangs Zweifel, besonders bezüglich der Stabilität, aber manches erledigt sich einfach Mit dem Boot im Rucksack unterwegsbeim Gebrauch. Inzwischen habe ich mehrere unterschiedliche Boote ausprobiert, nicht nur Anfibio und MRS, auch Current Raft lieh uns ein Testobjekt. Schnell war mir klar in welche Richtung mein Boot gehen sollte, nicht das White Water lockte mich, sondern ein Tourer (der durchauch auch mal WW 2 verträgt) sollte es sein. Optisch muß das Boot schon etwas von Kajak bzw Candier haben. Eine Spritzdecke sollte vorhanden und evtl. aufrollbar sein. Die ersten Versuche machte ich (und die Frau des Hauses konnte dann natürlich auch nicht nein sagen) mit einem MRS Microraft und war begeistert ob des kleinen Packmaßes: das Boot plus Zubehör kam in einem 60 l Rucksack. So hatte ich mir das vorgestellt: alles notwendige Geraffel auf dem Rücken und dann los in Richtung Gewässer. Auf dem See zeigte das Boot dann seine Wendigkeit und wie stabil so etwas auf dem Wasser liegt, mal eben umkippen war nicht. Ich hatte auch beste Bedingungen, um michDas MRS Microraft von der Drehfreudigkeit und Windanfälligkeit zu überzeugen – es herrschte ein fantastischer Gegenwind.

Nach einem Wochenende mit diesem Boot kamen wir beide zu dem Schluß, ein Packraft muß es sein. Für mich brachte es die Unabhängigkeit vom Auto und Janine genoß es auch, darin auf dem Wasser zu sein –  was ihr im Canadier ja nie so richtig gelungen ist.

Im Packraft paddelnAls Fazit könnte man sagen: Das Microraft besticht durch kleines Packmaß und relativ geringes Gewicht, sehr wendiges Fahrverhalten und in der L/XL Variante bietet auch mehr als genug Platz für jemanden mit 1,78 m Körpergröße. Die Art der Spritzdecke ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig und im Nachhinein muß ich sagen, nie ohne Skeg kaufen ! Ein wirklicher Negativpunkt ist lediglich die Art der Sitzbefestigung: bei Fahrten auf dem sommerlichen See, also nur in Badehose, schnitten die seitlichen Befestigungen sehr stark ein (auch bei sehr dünnen Hosen war das zu bemerken). Das ist nichts, was man über Stunden ertragen möchte ! Auch die aufblasbare Chillen im MRS MicroraftRückenlehne ist jetzt nicht das beste in Sachen Bequemlichkeit. Die Reisegeschwindigkeit, na ja. Aber Rennboote sind Packrafts ja eh nicht, wer übers Wasser eilen möchte, sollte sich bei anderen Booten umsehen.

Aber es bleibt ein nettes, wendiges Bötchen, in dem man auch mal wunderbar chillen kann.

Ein paar technische Daten:

Gewichte:
Folgende Gewichtsangaben in der Reihenfolge: Größe S/M (abnehmbare Spritzdecke) /Größe L/XL (abnehmbare Spritzdecke)
Boot: 2400g/2600g
Schürze: 360g/380g
Sitz: 180g/250g
Lehne: 60g

Boot komplett: 3000g/3290g

Maße:
Folgende Maßangaben in der Reihenfolge: Größe S/M / Größe L/XL
innen
Länge: 124cm/130cm
Breite: 31cm/32cm
außen
Länge: 233cm/255cm
Breite: 82,5cm/88cm

Wasserline: 175cm/190cm
Schlauchdurchmesser: 26,5cm/28cm
Packmaß: ca. 30 x 20cm/35 x 25cm
Zuladung: 120kg/150kg
Geschwindigkeit: 4,5km/h

Ermöglicht wurde dieser Versuch (und auch noch die folgenden) durch die Firma TrekPack, die sich auf den Verleih unterschiedlicher Packrafts der Marken MRS und Anfibio spezialisiert hat.