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Die Nikon D300s

… ein paar Gedanken (und Fakten), wobei die Gedanken bestimmt nicht unbedingt objektiv sind.

Im Dezember 2014 kam eine D300s bei mir an, sie hat sich etwas Zeit  gelassen. Natürlich habe ich mir im Vorfeld mal die Stimmen im Internet  angesehen. Ich bin nicht der einzige, der sich in dieser Zeit fragt, ob eine Anschaffung einer (gebrauchten) D300s noch Sinn macht.
Was kann diese Kamera, dass heute noch in der Lage ist, zu überzeugen ?

Man schreibt das Jahr 2007, Nikon führt eine neue Kamera ein:
Die D300 als Nachfolgerin der D200.

Bild Prospekt 300

Ein Nikon Prospekt zur D300

Parallel zum Profiflagschiff D3  wird die um wenige Leistungsmerkmale abgespeckte DX Variante auf den  Markt gebracht. Sie verfügt über das gleiche Autofokusmodul Multi-CAM 3500DX mit 51 Messfeldern, davon 15 als Kreuzsensoren ausgelegt. Der CMOS Sensor löst auch mit 12,3 Megapixeln auf – allerdings nur im APS-C Format. 3 Zoll Display, 100% Sucher, abgedichtetes Gehäuse aus Magnesiumlegierung, Raw in 12 oder 14 Bit, um nur ein paar Leistungsmerkmal zu nennen … eine Kamera für den Berufs- und Amateurfotografen. So konnte man seinerzeit lesen. Im Laufe der Jahre erwirbt die D300 sich wohl einen sehr guten Ruf, als eine der besten Semiprofessionellen (DX)DSLR-Kameras. So kann man es im Internet nachlesen. Dann betreibt Nikon Modellpflege und bringt im August 2009 die D300s auf den Markt. Von einem Nachfolger möchte ich eigentlich nicht reden, eher von einem Update.

Bild Prospekt D300s

… und ein Prospekt zur D300s

Als neues  Spitzenmodell im DX Segment konnte sie mit einer überschaubaren Anzahl an Unterschieden aufwarten. Unter anderem gab es jetzt eine Videofunktion, zum CF-Kartenschacht gesellte sich ein Schacht für SD Karten. Die Bildfrequenz stieg auf 7 Bilder/s (mit Batteriegriff und Akku EN-EL4 8 Bilder/s).Alles in allem sind die Unterschiede wohl eher gering – gutes kann man eben nicht noch besser machen … könnte man vielleicht so sagen.

Was kam danach, was Bilder auf diesem Niveau liefern kann ?
Im Oktober 2010 lieferte Nikon die D7000 aus, klassifiziert als „consumer“ Kamera. Nikon positioniert sie aber eher zwischen die D90 und D300s. 16 Megapixel, wenig Bildrauschen, 1080p Video, ISO bis 25600, Belichtungsmesssung über 2016 Pixel … sie kann ein paar
Dinge scheinbar besser und schneller. Wird sie doch von manchen Testern auch in den Semi-Profi Bereich erhoben.
2013 war es dann auch wieder soweit und die Ablösung trat an: Im März erschien die D7100 und brachte wieder ein paar Neuerungen: Beim Sensor blieb es bei DX, aber mit 24,1 (!) Megapixeln. Für den Autofokus veantwortlich ist das Multi-CAM 3500 FX – eine Überarbeitung des Multi-CAM 3500 DX ? Das Display hat jetzt 3,2 Zoll.  Es gibt nun noch einen zusätzlichen 1,3x Crop-Modus: Nur dann sind Videoaufnahmen im Live-View Modus mit 50i und 60i in Full-HD möglich, auch die Bildwiederholfrequenz von 7 Bildern/s ist nur so zu erreichen. Und natürlich noch weniger Bildrauschen bei einer ISO-Empfindlichkeit  bis zu 25600.
Das die Vorgängermodelle überhaupt zum Fotografieren genutzt wurden, erstaunt mich immer mehr. Ich las in einem Foto-Forum ein interassantes Posting dazu:
Auf die Frage, ob sich der Kauf einer gebrauchten D300s überhaupt noch lohnen würde, antworte ein Teilnehmer dort wie folgt:

Es gibt zwei Möglichkeiten und beide sind legitim:
Es lohnt sich nicht, wenn man Freude am Besitz der neuesten Modelle hat.
Es lohnt sich, wenn man eine schnelle professionelle Kamera sucht, um Traumfotos zu machen.

Die Aussage gefiel mir.
Ebenso das Gefühl, wenn man die D300s in die Hand nimmt, ein angenehm großes Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung. Im Gegensatz zu den kleinen D7000 und D7100 Bodys, liegt sie gut in der Hand. Mit dem optionalen Batteriegriff steigert sich das noch.
Aber wie läßt sich die Frage denn nun beantworten ?
Nun ja, dies muß wohl jeder seine eigene Antwort finden.

Was will ich haben, was brauche ich, was kann ich ausgeben ?

Warum sollte Top-Technik von 2009 heute nicht mehr die gleichen Top-Ergebnisse liefern ?

Datenblatt der D300 auf digitalkamera.de

Datenblatt der D300s auf digitalkamera.de

Und noch ein paar Links zur D300s:

Ausserordentliche Beweglichkeit. Kreative Einstellungen. (Nikon)

Nikon Digitutor D300s

Eine Anleitung zur D300s auf digitalfotografie.de

 

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Ist die xxx überhaupt noch zeitgemäß

Wie oft habe ich es gelesen, dass eine Kamera nicht mehr der Zeit entspricht, sie veraltet sei, es sich um Technik von gestern handeln würde. Einst angepriesen als ein Wunderwerk der Technik, die alles viel besser macht als ihre Vorgängerinnen, ist sie nach dem Erscheinen des Nachfolgemodels nur noch schlecht. Man muß sich schämen, dass man damit überhaupt fotografiert hat  – nein, eigentlich war ein fotografieren damit ja überhaupt nicht möglich. Das Bildrauschen war von solcher Intensität, dass Bilder nur fürs Interner zu verwenden waren, oder maximal bis ISO 400 aufgenommen werden konnten. Die neue, ja die ist HIGH-ISO. Auch die Schnelligkeit ließ ja zu wünschen übrig, sie war geradezu langsam in der Bildverarbeitung.

Woran liegt es, das ein Topprodukt von gestern morgen bereits nicht mehr konkurrenzfähig ist ? Mit einer analogen Kamera von vor 40 Jahern mache ich auch heute noch erstklassige Fotos, aber mit einer 5 Jahre alten DSLR werde ich belächelt ?

Seit der D1 im Jahr 1999 hat Nikon 43 DSLR in der D-Serie herausgebracht – in 16 Jahren ! Alleine 22 seit 2009. Für mich ein interessantes Datum, weil da die Kamera auf den Markt kam, die mich ganz besonders interessiert hat: Die D300s und die wollte ich irgendwann mal haben … sie erschien mir in ihren technischen Möglichkeiten überzeugend und von der Haptik sowieso. Es sollten dann aber doch noch ein paar Jahre vergehen – und jetzt ist sie gnadenlos veraltet, Wurde sie doch bereits durch 9 DX – Modelle ersetzt und die Megapixel von mickerigen 12,3 auf erstrebenswerte – oder sollte ich sagen absolut erforderliche –  24,2 gesteigert. Wenn man Nikons Klassenmodel folgt, waren es vielleicht doch keine 9, sondern nur 2, die D7000 und die D7100. Ändert aber nichts an dem mehr an Video, Rauschunterdrückung und Geschwindigkeitszuwachs.

Oder doch ?

Die Anforderungen an das technische Gerät müssen sich in den letzten Jahren heftig gewandelt haben und auch die Anforderungen an das abzuliefernde Bildmaterial. Wie haben Fotografen in früheren Jahren eigentlich ihre Auftraggeber zufrieden gestellt ? Hochglanzmagazine sind ja eigentlich erst heute in richtig guter Qualität möglich – davon merke ich nur leider sehr oft nichts. Sind vielleicht die physikalischen Grundlagen der Fotografie ins Wanken geraten und man braucht jedes Jahr neues, besseres Gerät  ?  Nein, mal ernsthaft: So ich weder für Hochglanzmagazine arbeite, noch schrankwandgroße Poster ausdrucken muß, reicht die D300s für mich bestimmt bis … ja, bis wann ?