Stonehenge – doch auch nur ein paar Steine

Stonehenge - Blick von der Strasse

Stonehenge von der A303: Erst wenig …

Besucher vor Stonehenge

… dann ist es da

Wer kennte es nicht, das Gefühl, das einen beschleicht, wenn man das Wort Stonehenge hört ? Diese Mischung aus Neugier und mystischer Anmutung … Zeugen heidnischer Architektur aus grauer Vorzeit. Geheimnisumwittert, angefüllt mit Erklärungsversuchen ungezählter Esoteriker und ebenso vieler Wissenschaftler – deren Theorien teilweise nicht weniger abenteurlich erscheinen.  Was ist an den, zugegeben sehr großen, Steinen nun so faszinierend ? Als sich mir die Möglichkeit bot, Stonehenge mal in Natura zu sehen, konnte ich natürlich nicht nein sagen.  Wir fahren über die A3003 Richtung Amesbury. Es ist Sonntag am frühen Abend, die Sonne geht gleich unter.  Dann tauchten die Monolithen in einem Feld zur Rechten auf, also Parkplatz suchen. Ich hatte ja schon davon gehört, das man nicht mehr in den Steinkreis  hineinkommt, sondern ganz gesittet drumherum maschieren muß. Shuttlebusse von London und Eintritt … ganz unromantisch. Aber egal, auch mit Eintritt, ich will dahin.  Aber in England geht es auch anders: Eine nette Dame erklärte uns von wo wir auch einen sehr guten Blick hätten und nicht kurz vor Feierabend noch Eintritt zahlen müßten.
Aber was ist es denn nun, dieser Steinkreis ?

Stonehenge vom Feldweg

Stonehenge und Besucher

Stonehenge

Blick auf die Steine

„… Stonehenge ist ein in der Jungsteinzeit errichtetes und mindestens bis in die Bronzezeit genutztes Bauwerk  in der Nähe von Amesbury in Wiltshire, England, etwa 13 Kilometer nördlich von Salisbury. Es besteht aus einer Grabenanlage, die von einer aus mehreren konzentrischen Steinkreisen gebildeten Megalithstruktur umgeben ist.  Die beiden auffälligsten Steinkreise sind der äußere Kreis aus von Decksteinen überbrückten Pfeilersteinen,  sowie die innere hufeisenförmige Struktur aus ursprünglich fünf Trilithen (je zwei Tragsteine, die von einem  Deckstein überbrückt werden).  Dazwischen befinden sich weitere Strukturen aus kleineren Steinen sowie Löchern im Boden. Weitere Megalithe sowie zwei Hügelgräber finden sich in unmittelbarer Nähe. …“

Das sagt Wikipedia – und Wiki hat immer Recht, wie wir ja wissen.

Seit 1918 gehört Stonehenge dem englischen Staat. Die Anlange steht unter der Obhut von „English Heritage“,  einem Verein, der in ganz England Schlösser, Burgen und andere Stätten der englischen Kultur unterhält und pflegt. Außerdem zählt die UNSECO die Stätte seit 1986 zum Weltkulturerbe.

Aber da ist ja auch noch die mystische, geheimnisumwitterte Seite der Steinanlage. Druiden mit wallenden Bärten und langen Umhängen … rituelle Gesänge – oder doch die sage von König Artus ? Auch dieser Bezug wird durchaus hergestellt:
Stonehenge wird häufig mit der Artussage in Verbindung gebracht. So behauptetet Geoffrey von Monmouth, ein britischer  Geistlicher und Gelehrter des 12 Jahrhunderts, in seinem Werk „Historia Regum Britanniae“ Merlin habe Stonehenges aus Irland nach England gebracht. In Irland sei es auf dem Berg Killaraus von Riesen erbaut worden, die die Steine aus  Afrika geholt hatten. Nach dem Wiederaufbau von Stonehenge in England sollen nacheinander Ambrosius Aurelianus, Uther Pendragon und Konstantin III. im Kreisinneren begraben worden sein. Geffrey vermischte aber lediglich britische Legenden mit seiner eigenen Fantasie, nichts davon ist historisch belegt.
Um den sogennanten Fersenstein gibt es noch eine schöne Anekdote:

Des Priesters Ferse

Der Fersenstein

 

Der Fersenstein („Heel Stone“) wurde früher einmal Friar’s Hell („Mönchsferse“) genannt, in Ahnlehnung an eine Sage  aus dem 17. Jahrhundert. Dieser Sage nach kaufte der Teufel die Steine bei einer Frau in Irland und brachte sie zur Salisbury Plain. Einer dieser Steine fiel dem Teufel jedoch in den Fluss Avon, die restlichen Steine legte er in der Ebene ab. Er schrie:  „Niemand wird je erfahren, wie diese Steine hierher kamen“, darauf antwortete ihm ein Mönch: „Das glaubst aber auch nur du!“.  Daraufhin warf der Teufel mit einem der Steine nach dem Mönch und traf ihn an der Ferse. Der Stein steckte nun im Boden fest
und kam so zu seinem Namen.

Sonnenuntergang über Stonehenge

Stonehenge im Sonnenuntergang

 

Gerade in jüngster Zeit hat man wieder neue Funde in und um Stonehenge gemacht. Wieder ist man kurz davor, das Rätsel zu lösen.
Na ja, auch Wissenschaftler dürfen ja noch träumen, oder ?
Stonehenge war mal ein geschlossener Kreis …

Stonehenge am Abend

Es wird dunkel über Stonehenge

Und mein Eindruck ?
Schon beeindrucken, aber auch recht ernüchternd. Wenn ich zwischen den Steinen gestanden hätte, vielleicht wäre es dann da gewesen … dieses mystische Kribbeln – und natürlich war es mal ein kompletter „Steinkreis“ !  Aber wo sind bloß die fehlenden Steine hin ? Oder hat man die Arbeiten noch vor Vollendung des Bauwerks eingestellt ?

 

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