1. Advent – Schnee – Winterzelten

Warum gibt es Menschen, die zum Winterzelten gehen ?

Was stört euch denn besonders beim Zelten ?
Die Mücken – ganz klar !!!

Umso schöner war es doch, als mich ein Freund im November fragte, ob ich nicht Lust hätte am 1. Advent mit zum Zelten zu kommen. Hey, im Winter zelten ? Warum eigentlich nicht, ist doch mal was anderes. Im Sommer hatte ich Zelt und Ausrüstung ja bei meiner Wesertour schon ausprobiert und als gut befunden – wie wird das aber im Winter aussehen ?

Holzstapel vor einem WinterwaldSo brachen wir dann am 1. Advent, doch erst recht spät am Nachmittag, in Richtung Bad Kreuznach auf und kamen, wie fast erwartet, erst im Dunklen an „unserer“ Wiese im Soonwald an. Es folgte noch eine längere Such nach der richtigen Stelle. Tatsächlich lag auch etwas Schnee, aber die Wiese mit bester Hanglage, war überwiegend nass. Wurde wohl übers Jahr doch als Weide benutzt. Irgendwann fanden wir unseren Platz und bauten die Zelte auf, bereiteten alles vor, es sollte ja noch jemand kommen. Die Temperatur lag bei -4 Grad und es wurde wirklich Zeit ein Feuer in Gang zu bringen, was auch schnell gelang. Bei leckeremE-tumleH am Feuer Grillfleisch und Nudelsalat verging der Abend recht zügig. Dabei stellte sich heraus, die Schneemenge – eigentlich nur ein leichter, weißer Überzug – reicht sogar zum Snowboard fahren. Der Wetterbericht sagte für die Nacht einen Temperaturanstieg bis auf -2 Grad voraus, es sollte also wärmer werden.

Die spannende Frage für mich war ja, reicht mein Kälteschutz aus ? Beim Schlafsack wollte ich eine Kombination meines Daunen- mit dem Sommerschlafsack ausprobieren, rein rechnerisch sollte das dicke genügen. Die Isomatte, na ja. Die Forclaz Trekking – MT500 Air von Decathlon (in der XL Version mit 195 x 60 cm, ich mag es etwas mehr Platz auf der Isomatte zu haben) war mit einem R-Wert von 1,5 nicht wirklich für diese Temperaturen gedacht. Ich war aber der Gruppe am nächtlichen Lagerfeuer im WinterMeinung, die Schlafsäcke machen das wieder wett.
Denkste, wie ich in der Nacht merken sollte.
Die Schlafsäcke waren erst einmal wunderbar warm, dann merkte ich aber irgendwann immer mehr die Bodenkälte. Da nützten auch keine Handwärmer etwas.
Die Nacht wurde verdammt frisch und wollte irgendwie nicht vergehen.
Es war nicht wirklich schlimm kalt, aber einfach unangenehm, es war kein durchgehender Schlaf zu finden.
Am morgen zeigte sich dann aber, statt wärmer war es noch deutlich kälter geworden: -8 Grad Celsius stand auf dem Thermometer im Auto !

High Peak Sparrow im SchneeIm Zelt hatte ich keinerlei Probleme mit Kondenswasser, auch die Schlafsäcke waren nicht feucht. Die Durchlüftung im High Peak Sparrow funktioniert also auch bei Minusgraden einwandfrei. Ein eindeutiger Vorteil eines Doppelwandzeltes.
Der Gasbrenner für die Bialetti hatte in der Nacht schon ohne zu mucken funktioniert, Primus Power Gas reicht bei einstelligen Minustemperaturen wohl aus. . Allerdings eignen sich doppelwandige Edelstahltassen nicht zum Finger wärmen.

Mein Wärmeproblem zeigte sich ganz deutlich nach dem Abbau: der Schnee unter meinem Zelt war dort, wo ich gelegen hatte, komplett weggetaut !
Die Isomatte ist grundlegend wichtig, für eine gute Wärmeisolation, da reißt auch ein noch so guter Schlafsack nichts mehr heraus !Minus 8 Grad Celsius am Morgen
Dies wurde mir dann später auch bei vielen anderen Quellen bestätigt – hätte ich mal früher finden sollen. Das nahm ich dann zum Anlass, bei der Unterlage aufzurüsten: eine Exped Dura 6R mit einem R-Wert von 5,8 soll ab jetzt für einen guten Schlaf sorgen. Bis -25 Grad Celsius soll die Isolationswirkung reichen. Wenn es demnächst kalt wird und ich Zeit habe, möchte ich das auf einem Trekkingplatz im Sauerland mal testen.

Ich werde davon berichten …

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